Die soziale Marktwirtschaft als interkonfessioneller Kompromiss? Ein Re-Statement

Autor/innen

  • Philip Manow Universität Heidelberg

DOI:

https://doi.org/10.18156/eug-1-2010-art-1

Abstract

Den deutschen Ordoliberalen ging es im Kern um die Entwicklung einer evan- gelischen Wirtschaftsethik – und nicht um so etwas wie eine »Soziale Markt- wirtschaft«. So aber zeigt sich die unter dem Label der Sozialen Marktwirtschaft firmierende wirtschaftliche Nachkriegsordnung Deutschlands nicht als eine ordoliberale Erfindung, sondern als ein interkonfessioneller Kompromiss mit zwei Elementen: einer »protestantischen Wettbewerbsordnung« und eines im Besonderen vom politischen Katholizismus betriebenen Wiederaufbaus des Bismarck’schen Wohlfahrtsstaates.

The central claim of this article is that German Ordoliberalism was essentially
an attempt of German Protestants to formulate an economic ethic and design the economy accordingly. The German post-war political economy, known as the «Soziale Marktwirtschaft», therefore has to be understood as an interdenom-
inational compromise. Protestant «liberals» established principles of economic non-intervention and free competition, whereas German Catholics successfully reconstructed the Bismarckian welfare state.

Autor/innen-Biografie

Philip Manow, Universität Heidelberg

Philip Manow, *1963 in Hamburg, 1994 Promotion zum Dr. rer.pol. an der FU Berlin; 2002 Habilitation im Fach Politikwissenschaft an der Univ. Konstanz. Seit 2009 Prof. für Moderne Polit. Theorie, Institut für Polit. Wissenschaft, Ruprecht-Karls-Univ. Heidelberg.

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