»Öffentlichkeit« als Imagination und Ensemble sozialer Praktiken. Zur Relevanz einer Schlüsselkategorie Öffentlicher Theologie in digitalen Kontexten

Autor/innen

  • Florian Höhne Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, Professur für Ethik und Hermeneutik.

DOI:

https://doi.org/10.18156/eug-1-2019-art-1

Abstract

Gerade die soziale Konkretion von »Öffentlichkeit« als Schlüsselbegriff Öffentlicher Theologie ist umstritten und im digitalen Wandel begriffen. Vor diesem Hintergrund schlage ich vor, Öffentlichkeit praxissoziologisch in Beobachterperspektive als Ensemble sozialer Praktiken und in Teilnehmerperspektive als Imagination zu verstehen, wobei Öffentlichkeit vor allem ambivalente Rezeptions-, Expositions- und Konversationspraktiken bezeichnet. Während Massenmedien Rezeptions- und Expositionspraktiken privilegierten, etablieren digitalen Medien neue Konversationspraktiken. Öffentliche Theologie sollte an der Öffentlichkeitskonstitution mitwirken, in dem sie das Potenzial von Rezeptions- und Expositionspraktiken fördert und prophetische Rede auch als journalistische Exposition von Unrecht versteht.

What does public theology’s key-category »public« refer to concretely? The answer is contested and in flux due to the digital transformation. This article suggest to understand »public« in terms of a theory of social practice as practice and social imaginary that informs those practices. In particular, »public« refers to ambivalent practices of exposure, reception, and conversations. While mass media foster exposure and reception, the rise of digital media included new practices of conversation. On this background, public theology should foster the positive potential of practices of exposure and reception and understand »prophetic speech« also in terms of journalistic practices of exposing injustice.

Autor/innen-Biografie

Florian Höhne, Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, Professur für Ethik und Hermeneutik.

*1980 in Berlin, Dr. theol., Studium der evangelischen Theologie in Neuendettelsau, Erlangen und an der Duke University (Durham, NC, USA) sowie der Christlichen Publizistik in Erlangen. Volontariat an der Journalistenschule Ruhr in den Redaktionen der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.Vikariat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) in Fürth (Bay). Derzeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, Professur für Ethik und Hermeneutik

Neuere Veröffentlichungen: Digitalisierung. Anmerkungen zu Narrativen und Imaginationen digitaler Kulturpraktiken in theologisch-ethischer Perspektive, in: Bedford-Strohm, Jonas/ Höhne, Florian/ Zeyher-Quattlender, Julian (Hg.): Digitaler Strukturwandel der Öffentlichkeit. Interdisziplinäre Perspektiven auf politische Partizipation im Wandel, Baden-Baden, Nomos 2019, S. 25–46; »You shall not make for yourself a carved image” Positive inspiration for an ethic of journalistic images from a Public Theology perspective, in Pirner, Manfred L./ Lähnemann, Johannes/ Haussmann, Werner/ Schwarz, Susanne (Hg.): Public Theology Perspektives on Religion and Education (Routledge Research in Religion and Education), New York 2019, S. 145–157; Prophetenrufe und Königsbilder. Anregungen zu einer Ethik ästhetischer Formen im Horizont Öffentlicher Theologie, in: Wabel, Thomas/ Höhne, Florian/ Stamer, Torben (Eds.): Öffentliche Theologie zwischen Klang und Sprache. Hymnen als eine Verkörperungsform von Religion (Öffentliche Theologie 34), Leipzig 2017, S. 41–68; Art. Öffentliche Theologie, auf: Ethik-Evangelisch. Verfügbar unter http://www.ethik-evangelisch.de/lexikon/oeffentliche-theologie [2018]; Öffentliche Theologie. Begriffsgeschichte und Grundfragen (Öffentliche Theologie 31), Leipzig 2015.

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Veröffentlicht

13.08.2019