Die sozialethische Herausforderung aus sozial-diakonischer Sicht
DOI:
https://doi.org/10.18156/eug-2-2014-art-7Abstract
Die sozialethische Herausforderung aus sozialdiakonischer Sicht orientiert sich am helfenden Handeln als kirchlicher Auftrag. Die diesem Artikel unterlegte und aus eigener, mehr als 20-jähriger pfarramtlicher Tätigkeit genährte Arbeitshypothese geht davon aus, dass prekäre Lebensverhältnisse im alltäglichen gemeindlichen, parochialen Leben kaum oder gar nicht vorkommen. Es wird zu zeigen sein, dass Prekarisierung als Thema in kirchlichen Verlautbarungen und in der Arbeit von diakonischen Einrichtungen und gesamtkirchlichen Diensten durchaus an Gewicht gewinnt, dies gilt jedoch paradoxerweise nicht für das Leben vor Ort. Zugespitzt gesagt: Prekarisierung grenzt Menschen aus kirchlicher Sicht zweifach aus, innerhalb der Gesellschaft und zugleich aus der kirchlichen Institution.
From the perspective of social diakonia, active assistance is the ethical responsibility of the church. The working hypothesis that this paper is based on, and which has been nourished by over 20 years of parish ministry, makes the assumption that precarious living conditions rarely or never occur in everyday parish life. It will be shown that precarization has indeed been gaining in importance as a topic in both church declarations and in the work of diaconal agencies and the church as a whole. This is, paradoxically, not however reflected in local realities. Precarization, more sharply put, marginalizes people doubly from the point of view of the church, both on the part of society and on the part of church institutions.