Rechte Narrative sozialstaatlicher Forderungen im Kontext der Bekämpfung von Armut

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.18156/eug-2-2022-art-5

Abstract

Vor dem Hintergrund gegenwärtiger Krisen und des in diesem Zusammenhang zu erwartenden Anstieges von Armutserfahrungen wird beleuchtet, wie rechte Narrative über den Sozialstaat erzählen, welche Kritik von rechts an ihm geübt wird und welche Forderungen an ihn gestellt werden. Es soll deutlich werden, dass Bezugnahmen inkonsistent und vielfältig sind. So steht etwa bei den intellektualistisch sich gebenden „neurechten“ Akteur*innen eine exkludierende Solidarität, vorgetragen über nationalistische und rassistische Ideologien, im Fokus, die mit einer „Kapitalismuskritik“ in Form antisemitischer Deutungen vermengt wird, während kleinere rechte Bündnisse aus einem Demokratieverdruss heraus Sozialstaat(liche Leistungen an „Andere“) als Bedrohung ihrer Existenzen sehen und eine marktorientierte Lösung fordern. Auch im konservativen Lager der „Mitte“ sind Rhetoriken zu beobachten, die die kulturellen Brücken aus dem und zum rechten Milieu verdeutlichen.

Autor/innen-Biografie

Stephanie Simon, Technische Universität Dortmund, Institut für Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung und Pädagogik der frühen Kindheit

Dr. des., Studium an der Universität Kassel in Soziologie/Psychologie (BA) und Empirische Bildungsforschung (MA), Promotion in den Erziehungswissenschaften, aktuell wissenschaftliche Mitarbeiterin (Post-Doc) am Institut für Sozialpädagogik der TU Dortmund und Vorstandsmitglied des ITES – Institut für Theorie und Empirie des Sozialen, e.V., Forschungsschwerpunkte: Armut und Bildung; Kindheitsforschung; rechte Dynamiken im Feld der Bildung & Erziehung; qualitativ-rekonstruktive Forschung.

Downloads

Veröffentlicht

30.12.2022 — aktualisiert am 02.09.2023